Dieser Niedergang ist „leider“ nur zum kleinen Teil Corona geschuldet. Denn schon im Vor-Corona-Jahr, 2019, war die Zahl der VolleyballerInnen mit 405.261 auf einem Tiefststand – um nach dem Corona-Jahr 2020 dann noch weiter auf 382.784 abzustürzen.

Deutliche Umkehr der Negativtendenz – mitten in der Krise

Das waren die schlechten News, jetzt die guten! Ab 2020 setzte eine überraschende Entwicklung ein. Denn bereits von 2020 bis 2021, also in der tiefsten Corona-Krise, wuchs die Zahl der Mitglieder auf 392.122, um sich bis zum Erhebungszeitraum im November 2023 noch dynamischer zu entwickeln und auf 410.120 zu steigen. Somit kletterte Volleyball sogar über den Wert von 2019. Hier mehr Details der Erhebung.

Was sind die Gründe für die wachsende Beliebtheit des Volleyballsports?

Wir können uns nur wundern und mutmaßen. Vielleicht weiß jemand Genaueres? Abteilungsleiter Javid Mousavinia erklärt es sich so:

„Der Rückgang von 2002 bis 2019 könnte zum größten Teil Ergebnis der allgemeinen Tendenz gewesen sein, dass die Mitgliederzahlen in den meisten oder vielen Sportarten in dieser Zeit kontinuierlich abgenommen haben. Die Gesellschaft ist tendenziell älter geworden. Zudem sind viele Jugendliche stärker als in den Jahren zuvor in schulische Pflichten eingebunden. Nicht zuletzt wird der gleichzeitig gewachsene Trend zum digitalen Medienkonsum dafür mitverantwortlich sein. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung dann verständlicherweise nochmal verschärft.“

Weitaus schwerer erklärt sich der fortgesetzte Anstieg der Beliebtheit des Volleyballsports noch im ersten Corona-Jahr. Wir fragen uns:

Könnte Beach- und Freizeitvolleyball aufgrund seiner besonderen Eigenschaften und der spezifischen Umstände während der Pandemie dazu beigetragen haben, die Beliebtheit des Volleyballsports in Deutschland seit 2020 zu steigern?

„Das wird sicher nicht die gesamte Zunahme und die offensichtlich anhaltende positive Tendenz erklären. Nicht wenige der circa 20.000 neuen Mitglieder seit 2020 werden Pandemie-Rückkehrer sein. Aber für viele könnte der Pandemie-bedingte Kontakt mit dem Beach- beziehungsweise Freiluftvolleyball tatsächlich Impulsgeber gewesen sein. Beachvolleyball wird im Freien gespielt, weshalb viele Menschen Beachvolleyball als Möglichkeit gesehen haben könnten, Sport zu treiben und gleichzeitig soziale Distanz zu wahren. Zumal es wenig Aufwand erfordert – und auf Wiesen genauso gut spielbar ist wie am Strand. Dank der vergleichsweise geringen Lernhürde entstehen auch ohne Virtuosität schnell längere und spannende Ballwechsel – eine lockere, entspannte Atmosphäre und ein tolles Gemeinschaftsgefühl gleich inklusive. Auf diese Weise könnte Beach- bzw. Freiluftvolleyball viele auf die Attraktivität des Volleyballspiels aufmerksam gemacht haben.“

Über welchen Impuls auch immer – die Volleyabteilung des TBH freut sich über jedes neue Gesicht. HIer mehr dazu.